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St. Johannes Schützenbruderschaft Atteln e.V. 1710

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    Schützenverein Atteln
    Fahnen

Entwicklung der Fahnen der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Atteln

Eier gegen Fahne

1910 gründete sich wie in vielen Orten Preußens bzw. im gesamten Kaiserreich ein Kriegerverein. Mit dem Motto „Mit Gott für König und Vaterland“ trat er nun auf. Dieser Verein wurde 1945 wie viele andere Vereine von der britischen Militärregierung verboten und später nicht wieder gegründet. Dessen Fahne wird noch heute im Festzug mitgeführt. Die Möglichkeit diese Fahne mitführen zu können verdanken wir einem glücklichen Umstand. Amerikanische Soldaten hatten sie beim Einmarsch entdeckt und wollten sie als Kriegsbeute mit in die USA nehmen. Nur dem beherzten Einschreiten eines Attelners ist zu verdanken, dass die Kriegervereinsfahne noch in Atteln ist. Er löste Sie kurzer Hand mit einem Korb voll Eier aus.
In wie weit der Kriegerverein Auswirkungen auf die Schützenbruderschaft hatte ist nicht überliefert. Das Hauptfest in Atteln richtete jedoch fortan dieser neue Verein aus und errichtete später an der Heiligenrieke sogar eine Festhalle aus Holz. Damit verbunden ist sicherlich ein Bedeutungsverlust der St.-Johannesbruderschaft. In den Jahren des 1. Weltkrieges ruhte das Vereinsleben. Mündliche Überlieferungen berichten für die Zeit 1919 bis zum Beginn des 2. Weltkrieges von jährlichen Schützenfesten der Johannes-Bruderschaft mit Scheibenschießen an der „Kleinen Mühle“. Nach den Berichten muß es dort zum Teil hoch hergegangen sein. Ja, diese Feste riefen sogar die örtliche Geistlichkeit auf den Plan. So soll der Präses der Johannesbruderschaft Dechant Johannes Freiburg (Pfarrer in Atteln von 1900 bis 1939)in den 1930-er-Jahren in einer nachfolgenden Sonntagspredigt den markigen Spruch: „Johannesbrüder wollt Ihr sein, Saufbrüder seid Ihr!“ der Gemeinde mit Blick auf das vorangegangene Schützenfest entgegen gerufen haben. In den folgenden Kriegsjahren von 1939 bis 1945 ruhte das Vereinsleben wie im 1. Weltkrieg weitgehend. Nach der Besetzung unseres Raumes durch alliierte Truppen verbot die britische Militärregierung 1945 die Vereinsaktivitäten

Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg und Spaltung des Attelner Schützenwesens

Wie zuvor gesagt untersagte die Militärregierung 1945 alle Vereinsaktivitäten. Erst 1949 regte es sich wieder in den Vereinen. Während der Kriegerverein nicht wiederbelebt wurde, feierte die St.-Johannesbruderschaft schon vier Jahre nach Kriegsende wieder ein Schützenfest. Es war, wie schon vor dem Krieg nur ein Fest in der Männergesellschaft Bruderschaft. Aber auch jetzt blieb es nur ein bescheidenes Fest. Das jährliche Sportfest hingegen wurde in den Folgejahren zum Hauptfest des Dorfes. In den Nachbarorten jedoch wurde schon ein anderes Schützenfest gefeiert. Der Schützenkönig dort erkor sich eine Königin und einen Hofstaat. Gerade unter den jüngeren Vereinsmitgliedern festigte sich der Wunsch nach entsprechenden Reformen auch in Atteln. Bei den älteren Mitgliedern stieß man damit jedoch auf erbitterten Widerstand. In einer separaten Mitgliederversammlung 1952 wurden die Reformwünsche der jungen Generation klar abgelehnt. Doch die Jugend gab nicht auf. Schon auf dem folgenden Sportfest 1952 wurde die Gründung eines neuen Schützenvereins abgesprochen. 120 Mann erklären spontan schriftlich ihre Bereitschaft, in einem neuen Verein mitzumachen. Und schon am 6. Januar 1953 wurde der neue Verein gegründet: Das Attelner Schützenwesen war gespalten in die St.-Johannes- Bruderschaft und den Heimatschutzverein

Die St.-Johannesbruderschaft bis 1978

Die Johannesbruderschaft war der kirchliche Verein. Die Johannesbrüder, wie man sie auch nannte, begleiteten die Prozessionen. Sie feierten nach wie vor am 3. Sonntag im Juli ihr Schützenfest. 1960 beging die Bruderschaft ihr 250-jähriges Bestehen mit einem großen Festzug. Aber sonst änderte sich nichts.
Die Feste der Bruderschaft gerieten mehr und mehr ins Hintertreffen. War nach dem Krieg das Sportfest das Hauptfest Atteln, so übernahm das Fest des Heimatschutzvereins sehr schnell diese Rolle. In Atteln, so auch in der Johannesbruderschaft, wuchs zunehmend der Wunsch nach einem festen Festplatz für den Ort. Das Fest der Bruderschaft wurde mal an der kleinen Mühle, mal an der Heiligenrieke, mal am Heiligenstock, mal auf dem Kirchplatz oder auf dem Gänseplatz (Platz vor der heutigen Altenauhalle) gefeiert. Oft diktierte zudem das Wetter den Standort. Damit verbunden war der Wunsch nach einer Festhalle. Doch wie? Wer sollte die Halle bauen, die Gemeinde Atteln, bald die Stadt Lichtenau? Mehr und mehr kristallisierte sich ein Kernproblem heraus: Das gespaltene Schützenwesen und die damit verbundene mangelnde Geschlossenheit des Dorfes. Wichtige Beschlüsse wurden 1977 dazu gefasst.

Heimatschutzverein 1953 bis 1978

Mit der Gründung des Heimatschutzvereins am 06. 01. 1953 war nun also das Schützenwesen Attelns in zwei Schützenvereine gespalten, der Johannesbruderschaft auf der einen und dem Heimatschutzverein auf der anderen Seite. Auch wenn sich der neue Heimatschutzverein in erster Linie auf das Schützenfest, nun mit Königin und Hofstaat konzentrierte hat es zwangsläufig eine Rivalität zwischen den Vereinen gegeben. Deutlich wurde diese auch 1953 mit der Wiedergründung des Spielmannszuges, der sich umgehend dem neuen Schützenverein anschloss. Doch der Erfolg gab den jungen Leuten Recht. Schon sehr bald wurde das Schützenfest des Heimatschutzvereins das Hauptfest des Dorfes. Das Sportfest und das Fest der Johannesbrüder ließen die Heimatschützen weit hinter sich.
Die Feste der Bruderschaft gerieten mehr und mehr ins Hintertreffen. War nach dem Krieg das Sportfest das Hauptfest Atteln, so übernahm das Fest des Heimatschutzvereins sehr schnell diese Rolle. In Atteln, so auch in der Johannesbruderschaft, wuchs zunehmend der Wunsch nach einem festen Festplatz für den Ort. Das Fest der Bruderschaft wurde mal an der kleinen Mühle, mal an der Heiligenrieke, mal am Heiligenstock, mal auf dem Kirchplatz oder auf dem Gänseplatz (Platz vor der heutigen Altenauhalle) gefeiert. Oft diktierte zudem das Wetter den Standort. Damit verbunden war der Wunsch nach einer Festhalle. Doch wie? Wer sollte die Halle bauen, die Gemeinde Atteln, bald die Stadt Lichtenau? Mehr und mehr kristallisierte sich ein Kernproblem heraus: Das gespaltene Schützenwesen und die damit verbundene mangelnde Geschlossenheit des Dorfes. Wichtige Beschlüsse wurden 1977 dazu gefasst.

Eine neue Bruderschaftsfahne

Welche Fahne steht nun eigentlich für die heutige St.-Johannes-Schützenbruderschaft? Bei den Ausmärschen werden drei Fahnen im Festzug getragen. In den 1990er Jahren waren dies die alte Fahne des Heimatschutzvereins, die rote Fahne der Johannesbruderschaft und die reich bestickte Fahne des Kriegervereins. Nur welche Fahne steht eigentlich für die heutige St.-Johannes-Schützen-Bruderschaft? Nachdem die Fahne der Johannesbruderschaft schadhaft geworden war, stand plötzlich die Anschaffung einer neuen Fahne an. Sie sollte auf der einen Seite den Historischen Spieker zeigen und auf der anderen die Pfarrkirche und den hl. Johannes den Täufer. Als es ans Bezahlen ging, zeigten sich die Schützen großzügig. Etwa 8.000 DM wurden am Schützenfestmontag 1993 bei einer Sammlung spontan gespendet. Schon am Gründungstag am 4. 2. 1994 weihte Präses Pastor Rudolf Thiele diese neue Fahne, die fortan die Hauptfahne des Vereins ist und dem Verein voran geht.